Referenz Hints Lenny Upgrade

Wir freuen uns, die Geschichten erzählen zu dürfen, wie wir zu unserem Quarterhorse „Lenny“ (S: HINTS LENNY ROODER, RADICAL REVOLUTION, M: CHOCOLATES HOT KISS, CHIPS HOT CHOCOLATE) gekommen sind. Wir – drei verrückte Damen aus Salzburg - beschlossen bereits im Jahr 2012, dass zu unseren drei Quarterwallachen noch ein Pferd dazukommen soll. Was die Westernreiterei betrifft, ist es in Salzburg nicht ganz einfach, seriös mit einem Reiningpferd zu trainieren, denn als erstes benötigt man dafür den passenden Boden und vor allem einen Trainer, der ständig bei der Fortbildung hilft. Wir dachten uns, es sollte ruhig ein Pferd sein, das ein richtiger Spezialist ist. So kamen wir zu dem Schluss, dass es entweder ein guter Reiner sein soll oder wir uns für ein richtiges Pleasurepferd entscheiden würden. Nachdem wir über die Jahre ganz besondere Erfahrungen mit diversen Zippo-Pine-Bar gezogenen Pferden sammeln durften, lag die Entscheidung nahe, uns entsprechend umzusehen.

Nun stellte sich die Frage: Stute, Hengst oder Wallach? Welches Alter? Eben die Fragen, die man sich als Interessent so stellt. Im Endeffekt kamen wir aber zu dem Schluss, dass das Herz entscheiden sollte. Somit war der eigentliche Plan, uns gleich mehrere Pferde anzusehen, damit wir eine Auswahl haben. Weil einer von unseren Quarter-Horses in den nächsten Jahren in seinen wohlverdienten Ruhestand (Herr Georg, du Perle!) geschickt wird, sollte es also ein junges Pferd sein, dass in die Gruppe kommt. So fanden wir schließlich und endlich ein Datum, an welchem wir alle drei – Priska, Bina und Caro Zeit hatten, um uns unterschiedliche Pferdecharaktere näher anzusehen. Jeder, der schon einmal auf der Suche nach einem Pferd war, weiß, dass es sicher nicht vor der Haustüre zu finden ist. So begann die Reise. Wir sahen uns in Bayern, Salzburg, Oberösterreich und Niederösterreich um, bis wir schließlich bei den Creek Stables landeten, nachdem wir uns kurzfristig einen Termin ausgemacht hatten. Corrina Schmid war ein Name, den wir schon oft in der Westernnews gelesen hatten. Wir wurden ganz besonders herzlich empfangen und wir waren uns gegenseitig umgehend sympathisch. Mindestens wöchentlich werden unsere Erfolgserlebnisse mit Lenny auf Facebook gepostet und mit viel Freude von Corinna und Birgit kommentiert. Ob es nicht doch ein klein wenig schmerzt, so einen großen Schatz herzugeben? Das einzig wirksame Trostpflaster, was wir entgegnen können, ist die Tatsache, dass es dem „großen Zwerg“ an nichts mangelt und dass wir es alle drei sehr schätzen, ihn bei uns zu haben.

Wir wussten, dass man nicht auf der Farbe reitet, sondern auf dem Charakter des Pferdes. Deshalb war es uns relativ egal, ob das Pferd weiß, schwarz, lila blass blau oder sonst was war – das Feeling musste stimmen. Und genau das war bei Lenny (Grady) der Fall. Nie zuvor hatten wir ein zweijähriges junges Pferd getroffen, das sich so anständig präsentierte. Alle anderen Pferde im selben Alter zeigten , wie jung sie sind, indem sie durch die Gegend hüpften, stiegen oder sonstige „aktiven“ Dinge veranstalteten. Lenny wusste von Anfang an, dass man mit Menschen gut schmusen kann und verzichtete auf sämtliche „sportlichen“ Jungpferdeaktivitäten. So eroberte er unser Herz im Sturm und wir sagten für den Kauf zu. Zuvor durfte eine von uns noch auf seinem Vater (HINTS LENNY ROODER) einen Proberitt machen und schon waren wir überzeugt. Dass wir sogar seine Mutter, später noch seine Oma und natürlich seinen erfolgreichen Großvater (RADICAL REVOLUTION) kennen lernen durften, war noch dazu ein glücklicher Zufall. Ist es nicht herrlich, über die ganze Pferdeverwandtschaft Bescheid zu wissen, weil man persönlich die Pferdenasen gestreichelt hat?

ref grady1Warum es Lenny wurde? Natürlich war es erst einmal der treue Blick, aber alle, die ein bisschen über gute Pleasure-Vererber Bescheid wissen, erkennen sofort, was für ein Goldstück wir im Jänner 2013 mit nach Hause nehmen durften. Lenny zeigte sich von Anfang an sehr sozial und eher rangniedrig in der Pferdeherde. Am meisten mag er es, sich ganz einfach an einen Menschen hinten anzuhängen und hinterher zu trotten (schön jede Verantwortung abgeben). Weil wir es von Anfang an zu schätzen wussten, dass Lenny keine Vorbesitzer hatte, begannen wir, mit ihm Routine und viel Erfahrung sammeln. Was liegt da näher, als mit einem Doppelhänger mit Frontausstieg das Verladen zu üben? Mit vielen Karotten und Äpfeln konnten wir ihn nach wenigen Minuten überzeugen, dass ein Hänger etwas Angenehmes ist und auch das Einsteigen war kein Problem. So können wir stolz berichten, dass sich Lenny mit seinen zweieinhalb Jahren, die er heute alt ist, wie ein erfahrenes Turnierpferd verladen und auch fahren lässt. Das bedeutet, dass man als Pferdebesitzer bei ihm niemals fürchten muss, nach der Fahrt ein verängstigtes und verschwitztes Pferd ausladen zu müssen. Wir beschlossen, dass er seine Kindheit bis zum Herbst 2013 noch genießen soll und ließen ihn auf eine Sommerweide. Seit Oktober 2013 beginnen wir mit kleinen, nachhaltigen und liebevollen Schritten, Lenny auf das Reiten vorzubereiten. Dafür nehmen wir ihn bei jeder Gelegenheit in unser wunderschönes Reitgelände als Handpferd mit. Zwischendurch wird aus Lenny auch einmal ein „Wrap“ mittels Raschelplane gemacht. Regenschirme, Luftballone, klappernde

ref grady2Dosen oder raschelnde Vorhänge im Farbstil unserer österreichischen Fahne stören ihn überhaupt nicht. Das erste Pad mit Longiergurt wurde beinahe gelangweilt einfach hingenommen und es gab kein Buckeln und kein Hüpfen. Normalerweise würden sich erfahrene Reiter wundern, was mit diesem Pferd los ist. Weil wir aber wissen, was für ein tolles Pferd Lenny mit seinem gesamten Charakter und seinem riesigen Potenzial für Größeres ist, haben wir so eine gute Zusammenarbeit schon geahnt und freuen uns riesig darüber.

ref grady3Weil Lenny mit dem Wachsen noch lange nicht fertig ist, haben wir beschlossen, ihn erst im Frühjahr ernsthaft zu starten. Bis dahin zeigen wir im alles, was ihm im Alltag, bzw. auf den späteren Turnieren begegnen könnte, damit er für alles gewappnet ist. Schon jetzt merkt man, dass er es jedem recht machen möchte und Spaß dabei hat, zu gefallen. Dieser ganz besondere Lennyblick, den er uns entgegnet, wenn er wie ein „Großer“ mit viel Selbstbewusstsein über die riesige Plane „schlapft“, spricht jedes Mal Bände. Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis er seine Füße gar nicht mehr aufheben will und gleich am liebsten auf der Plane zwischen Luftballons, Reitdummies und Regenschirmen einparkt. Weshalb sich auch Stress machen, wenn es doch viel gemütlicher geht? In diesen Momenten merken wir, dass wirklich viel Zippo-Blut in ihm steckt. Auf der anderen Seite können wir uns über seine sensible Art freuen, die er uns durch seinen Impressive-Einschlag zeigt. Charakterlich ist der genau das Richtige, was uns je passieren hätte können und auch seine Gänge hypnotisieren jeden Zuschauer.

Unser Plan? Zu aller erst planen wir, dass es unserem süßen Kleinen immer gut gehen soll. Wir lassen es uns offen, wann wir das erste Turnier gehen werden und was wir mit ihm starten, denn für eine gute Show ist entsprechendes Training notwendig. Uns ist wichtig, Lenny nachhaltig und stets im Guten zu prägen, damit er auch in 20 Jahren noch gerne einen Reiter auf seinem Rücken trägt. Dieser langbeinige, anfangs noch sehr unkoordinierte Jährling hat sich mittlerweile zu einem wunderschönen, im typischen Pleasure-Look stehenden jungen Wallach entwickelt. Egal, wie viele Mascherl wir mit ihm nach Hause bringen oder nicht – es ist gut zu wissen, welches Potenzial in ihm steckt, aber mit zu viel Druck werden wir garantiert nicht an die Sache herangehen. Wenn er soweit ist und vor allem dann, wenn wir das Gefühl dafür haben, werden wir die erste Show mit ihm gehen. Bis dahin sammeln wir gute Erfahrungen beim Ausreiten, in der Halle, bei der Bodenarbeit und auf dem Reitplatz. Auf bald und liebe Grüße von unserer „verrückten Herde“ aus Salzburg!

Noch ein Dankeschön an Alex (Asphotography) für die schönen Fotos!